Hans-Georg Weber:
Ist nicht eben dies Liebe?

'Die Aufarbeitung ... fand ich nicht nur gelungen, sie zeugt auch von einem ... angenehm aufmerksamen Umgang mit dem Text und damit auch dem Autor.'

Heinz Wilhelm Kempgen:
Zur Geldgeschichte des Staates Qin

'Die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und mir hat reibungslos und vorbildlich funktioniert, das will ich dankbar anerkennen.'

Claus Eckermann:
Shakespeare

'das Vorabexemplar ist eingetroffen und hat mich - wie unsere bisherige Zusammenarbeit auch - vollkommen überzeugt. Es ist schön, wenn eine langjährige Arbeit (und diese Übersetzung hat mich Jahre gekostet) einen so gelungenen Abschluß erfährt.'

Pressestimmen

Zu Christoph Rytka:
Aus dem Tagebuch

Schön, dass es noch Verlage gibt, die Gedichtbände herausbringen! Dazu gehört eine Portion Idealismus, denn das große Geld lässt sich damit sicher nicht machen. Doch ohne Lyrik wären wir ärmer: Nichts kann Gefühle, diffuse Empfindungen, Unaussprechliches so transportieren und nahe bringen wie Lyrik. Gedichte sind „verdichtetes“, auf das Wesentliche reduziertes Leben. Sie sprechen in uns direkt und unmittelbar die Bereiche an, die nicht vom Verstand kontrolliert sind.

So ist es mir mit dem Gedichtband „Aus dem Tagebuch“ von Christoph Rytka gegangen, als ich ihn zuerst durchgeblättert und mich dann festgelesen habe. Es sind sensible, unsentimentale Gedichte, die schlimme Erfahrungen mehr andeuten als beschreiben. „Es sind Texte eines Mannes, der viel Leid im Leben erfahren hat, Worte eines Menschen, der im Beruf exaktes Schauen gelernt hat. ... Rytka beherrscht die Kunst des Nichtworts und das ist selten in Zeiten der Wörterinflation.“ (Aus dem Verlagsinfo Haag + Herchen)

Das schmale Bändchen umfasst Gedichte von 1972 bis 1997 und ist gegliedert in vier Themenbereiche: Repetitorium – Frauen und wir – Versonnenheit – Emigration.

Als Beispiel für den Stil des Autors hier ein Gedicht ohne Titel aus dem ersten Teil (S. 33):

meine Kindheit
ging in einem Nebel verloren
wo ich sorglos
den Apfel empfangen habe

ich bin –
aber wenn ich
in die fahlen Gesichter von Zeitungen
hineinschaue
wo die ständig abgesagten Kriege
wie ein hängender Felsblock drohen
denke ich an unsere akrobatische
Zukunft

vielleicht sind wir wahnsinnig
wie vom Kerzenlicht angezogene
Motten?
(1979)


Zur Biographie des Autors:
(Aus dem Verlagsinfo Haag + Herchen und dem Vorwort von William Hunt)

Christoph Rytka wurde 1952 in Polen geboren und wuchs in Wroclaw (Breslau) auf, ehe er 1979 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. Nachdem er bereits in Polen den Magisterabschluss erworben hatte, promovierte er 1989 in Würzburg auf dem Gebiet der Archäologie. Durch seinen Beruf (Ausgrabungen, Museums- und Archivtätigkeit) ist er ständig in Deutschland und Europa unterwegs.
Einige seiner Gedichte wurden in deutschen und polnischen Verlagsanthologien veröffentlicht.
Im April 2008 erhielt der in Würzburg lebende Rytka eine Auszeichnung in der Kategorie Poesie beim Zbigniew Herbert-Wettbewerb, 2009 wurde in Breslau seine Autobiographie herausgegeben.
Seit 1997 schreibt Rytka keine Poesie mehr. Er kehrt zur Prosa zurück, schreibt Erzählungen, Reiseberichte und Kommentare in Kunstkatalogen.


a. d. - red. - 26. Februar 2010

Armgard Dohmel, Kultura extra, 27.02.2010