Uwe Wascher:
Der Apfelkönig

'Das Buch ist wirklich ein Hingucker, bin mächtig stolz und habe sofort im "Kreis der Familie" darin gelesen. Ich bedanke mich für die reibungslose, liebevolle Herstellung bei Ihnen und Ihren MitarbeiterInnen.'

Ingeborg Steiner-Beyer:
Lichtfunken von Engeln und Erzengeln

'Ich habe die Zusammenarbeit als sehr angenehm und aufbauend empfunden'

Athanasius von Wedon:
Im Kinderheim Gott begegnen

'Das Buchprojekt ist in bewährter Manier ganz nach meinen Vorstellungen von Ihnen verwirklicht worden: Unkompliziert, tatkräftig und fristgerecht.'

Pressestimmen

Zu Anneliese Brustmann:
Zwischen braunem Geröll

Familie Greifer sitzt am Küchentisch in der Merianstraße, lauscht auf die Stimme im Radio. Man schreibt den 31. Januar 1933, Hitlers Machtübernahme. Die Greifers spüren, dass diese Stimme ihr Leben, die Stadt Frankfurt und die Welt verändern wird, nur in welche Richtung, das wissen sie nicht.
Der Rest ist Geschichte und allseits bekannt. „Über die Zeit des Nationalsozialismus gibt es meist nur bruchstückhafte Beschreibungen“, sagt indes Autorin Anneliese Brustmann. Mit ihrem neuen Roman „Zwischen braunem Geröll“, aus dem auch die oben beschriebene Szene stammt, wolle sie ein umfassendes Bild dieser Epoche abbilden. Und nicht nur das.
„Ich wollte menschliche Schicksale darstellen“, sagt die 1930 in Frankfurt geborene Brustmann. Ihre Geschichte um die deutsche Familie Greifer und die jüdischen Familien Bernstein und Morgenstern spielt in Frankfurt, wo sie aufgewachsen ist und heute noch lebt. Sie kennt die Stadt und ihre Bewohner sehr genau, auch aus der Zeit, als sie mit ihrem Ehemann ein Lebensmittelgeschäft auf der Berger Straße führte. Mehr als 30 Jahre lang, bis das Ehepaar das Geschäft Anfang der achtziger Jahre aufgaben.
In ihrer Altbau-Wohnung auf der Berger Straße hat die gelernte Industrie-Kauffrau und vierfache Mutter fast ihr ganzes Leben verbracht. Man spürt die Verwurzelung mit der Stadt, den Menschen, die sie umgeben. An einer Wand in ihrem Schreibzimmer hängen schwarz-weiß Fotografien ihrer Eltern, ihrer Hochzeit, ihrem ersten Kind. Stationen ihres Lebens.
Brustmann sitzt im Wohnzimmer, vor ihr liegen ihre Bücher auf dem Tisch. Geschrieben habe sie schon immer, erzählt sie. Gedichte und später Prosa, immer in Frankfurter Mundart und wie „mer de Schnabbel gewachse is“, so der Titel ihres ersten Lyrikbandes von 1983.
Brustmann hat einen Blick für Details. Sie schaut genau hin, blickt hinter die Kulissen, hinter die Fassaden der Menschen. „Ich habe mein ganzes Leben daran gedacht, dieses Buch zu schreiben“, sagt sie über ihren soeben erschienen Roman. Viele der Figuren haben reale Vorbilder, Menschen, die Brustmann gekannt hat. Sie erinnert sich noch gut daran, wie plötzlich ihre jüdischen Freundinnen verschwanden, ihre Sitzplätze in der Schule leer blieben. Wo diese Mädchen geblieben waren, erklärte der kleinen Anneliese niemand. Auch nicht die Mutter, die der Neunjährigen beim Bombenangriff im Keller auf die Frage „Was machen wir, wenn wir den Krieg nicht gewinnen?“ eine schallende Ohrfeige gab. „Das war zu gefährlich“, sagt Brustmann heute über diese Zeit. Erst nach dem Krieg erzählte ihr die Mutter die ganze Wahrheit.
Aufklären will sie mit ihrem Buch vor allem jüngere Menschen, ihnen diese Zeit anhand der beschriebenen Schicksale nahe bringen. „Die Leute werden nicht klüger“, sagt sie angesichts sich hartnäckig haltender Vorurteile. Brustmann resigniert nicht, schreibt seit anderthalb Jahre täglich auf ihrer Schreibmaschine dagegen an. Hat ihre Erinnerungen an den Aufmarsch Hitlers in Frankfurt, die Reichskristallnacht und die umgehende Angst in der Stadt am Main zu Papier gebracht und historische Fakten recherchiert. Aber Lokalkolorit hin oder her: „Frankfurt spricht auch für andere Städte“, ist die Mundartdichterin überzeugt.

Melanie Luke, 10.01.2009