Niklaus Gaschen:
Vom Elend der Gerichtspsychiatrie und der Justiz
Beiträge der Anankologie zur aktuellen Medizin, Psychiatrie und Gesellschaft (Band 3)
»Das Problem mit der Justiz kann vielleicht am besten mit einem Hinweis auf eine alttestamentliche Allegorie kurz und prägnant auf den Punkt gebracht werden: Die Justiz ist meines Erachtens in einem philosophischen Sinn ein gigantischer, bisher allerdings kaum je hinterfragter Koloss und Machtapparat auf tönernen Füßen.Das ›Tönerne‹ an ihr und ihrer ganzen Konzeption erkenne ich in ihrem alles entscheidenden Fokus auf der juristischen Idee und These eines Freien Willens, einer vollen Bewusstheit und einer freien moralischen Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit des gesunden Menschen. Nur für den Fall von ›Krankheit‹ kennt sie das Prinzip der reduzierten Fähigkeiten und macht dann – mehr oder weniger willkürlich – ›mildernde Umstände‹ geltend. Dabei ist allerdings oft sehr unklar, was überhaupt unter den juristischen Krankheitsbegriff fällt und was nicht. Besonders verwirrlich sind die Zustände diesbezüglich bekanntlich im Bereich von Suchtkrankheiten und Persönlichkeitsstörungen (Charakterneurosen, Psychopathien, Perversionen).«
Aus dem Vorwort des Autors
Niklaus Gaschen (Dr. med.)
ist unabhängiger Schriftsteller in Thun mit einem in seiner Fülle und Vielfalt höchst beeindruckenden belletristischen und essayistischen Werk.
1. Auflage 2019. 140 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3-89846-848-0
ISBN: 978-3-89846-848-0